Die Preisentwicklung von Ökostrom in Deutschland

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Der deutsche Ökostrom hat in den letzten Jahren einen wahren Imagewandel durchlebt. Anfangs standen die meisten Verbraucher dem Thema Ökostrom kritisch gegenüber, da der tatsächliche Nutzen für die Umwelt angezweifelt wurde und der "grüne Strom" kostentechnisch nicht attraktiv war. Seit dem Jahr 2000 haben sich die Stromkosten für Privathaushalte in Deutschland mehr als verdoppelt.

 

Auch in den letzten Jahren gab es starke Veränderungen bei den Strompreisen, sodass eine Kilowattstunde laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) im Durchschnitt mittlerweile 28,50 Cent kostet (im Jahr 2000 waren dies noch 13,94 Cent). Doch wie sieht es mit der Preisentwicklung des Ökostroms aus? Ist der "grüne Strom" wirklich teurer?

 

Die Preisentwicklung des Ökostroms in den letzten fünf Jahren

bio stromNatürlich gab es in den letzten Jahren auch beim Ökostrom kontinuierliche Tarifanpassungen. Während es bei bekannten Ökostromanbietern wie Naturstrom AG, EWS Schönau oder LichtBlick SE im Jahr 2010 noch Brutto-kWh-Preise im Bereich von 21,25 bis 22,70 Cent gab, so liegen die genannten Anbieter mittlerweile im Bereich von 26,75 bis 27,65 Cent je Kilowattstunde (Stand Dezember 2014). Auch der "grüne Strom" ist damit in den letzten Jahren zwar rechnerisch teurer geworden, die Anstiege fielen jedoch kleiner aus als bei den allgemeinen Stromtarifen.

 

Dies hat zum Ergebnis, dass die Ökostromtarife bei einem durchschnittlichen kWh-Preis von 27,03 Cent liegen (Vergleichswert der allgemeinen Stromtarife 28,50 Cent). Hinzu kommt, dass viele Ökostromanbieter mit geringen monatlichen Grundpreisen kalkulieren, welche beispielsweise bei 6,90 Euro liegen. Die Grundpreise wurden bei den genannten Anbietern in den letzten fünf Jahren nicht verändert, sodass zumindest in diesem Bereich von Preisstabilität gesprochen werden kann.

 

Die Ökostrom-Umlage soll in den nächsten Jahren gesenkt werden

solar wind energieEin wichtiger Faktor bei der Preiskalkulation des "grünen Stroms" ist die vom Staat eingeführte Ökostrom-Umlage. Die Ökostrom-Umlage wurde im Jahr 2000 eingeführt und lag damals bei 0,41 Cent pro Kilowattstunde. Im Jahr 2014 lag die Umlage bei 6,24 Cent, was natürlich ein weiteres Indiz für die gestiegenen Preise des Ökostroms ist. Im Jahr 2015 wurde die EEG-Umlage nun erstmals gesenkt und liegt aktuell bei 6,17 Cent. Diese Senkung macht sich kostentechnisch natürlich beim Verbraucher bemerkbar, wobei in den nächsten Jahren noch weitere Absenkungen der EEG-Umlage möglich sind. Gemäß einiger Branchenberechnungen könnte die EEG-Umlage langfristig sogar zwischen 5,40 und 5,80 Cent liegen.

 

Vergleichen und wechseln - deshalb lohnen sich Ökostromtarife

Da der "grüne Strom" im direkten kWh-Preisvergleich durchschnittlich vorne liegt, ist der Anbietervergleich für jeden Verbraucher grundsätzlich empfehlenswert. Die meisten Stromanbieter werben derzeit sehr offensiv mit ihren Ökostrom-Tarifen, sodass Verbraucher sich reduzierte Grundpreise, Rabatte auf den aktuellen kWh-Preis, eine Zwei-Jahres-Preisgarantie oder andere attraktive Neukundenangebote sichern können. Dazu darf natürlich nicht vergessen werden, dass sich die Nutzung von Ökostrom nicht nur finanziell lohnen kann, sondern vor allem eine große Chance mit Blick auf die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist.

 

Der Vorteil für unsere gemeinsame Umwelt kann natürlich nicht in Euro ausgedrückt werden, dennoch sollte jeder Verbraucher Interesse zeigen, seinen Anteil an der Energiewende zu leisten. Es sollte beim Thema Ökostrom also letztendlich nicht nur um finanzielle, sondern vor allem auch um moralische Aspekte gehen. Fakt ist jedoch, dass sich der "grüne Strom" hinsichtlich seiner Preisentwicklung nicht verstecken muss und wohlmöglich wird es in den kommenden Jahren noch eine größere Preisdifferenz zwischen Ökostrom und "normalem Strom" geben.