Ökostrom selbst produzieren

Die meisten Stromanbieter erhöhen kontinuierlich ihre Preise. Ein Grund dafür sind die Einspeisevergütungen, die nach dem EEG an Stromproduzenten gezahlt werden müssen. Deshalb überlegen sich viele Grundstücksbesitzer oder Hauseigentümer, Ökostrom selbst zu produzieren. Dadurch wird eine Unabhängigkeit von den Stromanbietern geschaffen. Zusätzlich kann durch die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz noch etwas hinzuverdient werden.
Ökostrom selbst produzieren
Jeder, der Ökostrom selbst produzieren möchte, hat dafür einige Möglichkeiten. Eine Möglichkeit besteht darin, eine Windkraftanlage auf dem Grundstück zu installieren. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um eine riesige Anlage zu einem horrenden Preis handeln. Mittlerweile werden kleine Windkraftanlagen, die in der Regel ohne jegliche Genehmigung aufgebaut und betrieben werden dürfen, angeboten. Damit kann eigener Ökostrom produziert werden. Die Menge ist jedoch nicht ausreichend, um den gesamten Eigenbedarf zu decken. Dennoch bringt eine solche Anlage eine Entlastung bei den Stromkosten.
Eine größere Windkraftanlage ist meistens genehmigungspflichtig. Die Nutzung in reinen Wohngebieten ist nicht erlaubt. Solche Anlagen lohnen sich nur für Landwirte oder andere Grundstücksbesitzer, die größere Ländereien in ländlichen Regionen besitzen. Mit solchen großen Windkraftanlagen kann eine Menge elektrische Energie eingespeist werden. Aufgrund der Ökostrom Vergütung wird ein beachtliches Einkommen erzielt. Aus diesem Grund sind große Windkraftanlagen eher als reine Kapitalanlagen zu sehen.
Eigener Ökostrom aus Solarzellen
Mit Solarzellen auf dem Dach kann jeder Hauseigentümer Ökostrom selbst produzieren. Dazu müssen allerdings einige Voraussetzungen gegeben sein. Es sollte auf jeden Fall eine größere Dachfläche in südlicher Richtung vorhanden sein. Die Dachneigung sollte nicht zu steil sein. Das Optimum der Energieausbeute wird erreicht, wenn die Sonnenstrahlen in einem rechten Winkel auf die Solarzellen treffen. Dadurch entsteht ein Gleichstrom, der durch eine elektronische Einrichtung in den haushaltsüblichen Wechselstrom gewandelt wird.
Es wird davon ausgegangen, dass Solarzellen auf einer Fläche von zehn Quadratmetern etwa ein Kilowatt Strom erzeugen. Bei einer Dachfläche von 100 Quadratmetern können daher etwa 10 Kilowatt Ökostrom selbst produziert werden. Eine solche Menge wird in der Regel nicht selbst verbraucht. Deshalb gibt es mittlerweile hocheffiziente Energiespeicher, in denen überschüssige Energie gespeichert wird. Diese Energie steht dann zur Verfügung, wenn die Sonne während der Nachtstunden nicht scheint. Mit solch einer Anlage kann der Energiebedarf für ein Einfamilienhaus nahezu vollständig gedeckt werden.
Wohin mit der überschüssigen Energie?
Eigener Ökostrom bringt eine enorme Entlastung bei den Stromkosten. Die Energie wird aus Wind oder Sonnenlicht gewonnen. Beides lässt sich natürlich nicht regeln. Deshalb müssen Maßnahmen getroffen werden, um überschüssige Energie zu verwerten. Nicht jeder möchte in Energiespeicher investieren. Eine gute Alternative ist die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz. Es gibt eine gesetzlich vorgeschriebene Ökostrom Vergütung, die jedem zu zahlen ist, der Ökostrom selbst produziert und diesen einspeist. Die Ökostrom Vergütung ist höher als der eigentliche Strompreis. Dadurch soll ein Anreiz geschaffen werden, in derartige Einrichtungen zu investieren. Nur so kann der geplante Atomausstieg auch tatsächlich zeitnah umgesetzt werden.
Die Höhe der Ökostrom Vergütung richtet sich nach der Art der Energiegewinnung. Ein weiterer Faktor ist der Standort. Beispielsweise erhält der Betreiber einer Windkraftanlage in Küstennähe eine geringere Ökostrom Vergütung als ein Betreiber einer vergleichbaren Anlage im Binnenland. Diese Regelung soll Nachteile an weniger günstigen Standorten ausgleichen. Das Gleiche gilt auch für Betreiber von Solaranlagen. Auch hier wird die durchschnittliche Sonnenscheindauer als Grundlage für den Vergütungssatz gewertet. Die Ökostrom Vergütung wird nicht aus Steuermitteln bezahlt, sondern von den Stromkunden in Form der sogenannten EEG Umlage.
Was bringt die Ökostrom Vergütung?
Die Investition in eine Anlage zur Produktion von Ökostrom soll natürlich möglichst lukrativ sein. Durchschnittlich kann mit einer Rendite von etwa sieben Prozent auf die Investitionskosten gerechnet werden. Das bedeutet, dass sich eine derartige Anlage bereits nach circa 15 Jahren amortisiert hat. Danach wird ein regelmäßiges Einkommen mit der Produktion von Ökostrom erzielt. Es handelt sich also um eine äußerst gewinnbringende Geldanlage, die mit kaum einem anderen Finanzprodukt mithalten kann.
In vielen Fällen lohnt es sich sogar, eine Windkraftanlage oder Solarzellen mit Fremdkapital zu finanzieren. Bei niedrigen Kreditzinsen besteht immer noch die Möglichkeit, einen beachtlichen Gewinn zu erzielen. Beim Einsatz von Fremdkapital verlängert sich zwar der Zeitraum, bis sich die Investitionskosten wieder amortisiert haben, aber das dürfte in den meisten Fällen nicht ausschlaggebend dafür sein, keinen Ökostrom selbst zu produzieren.