Immer wieder hört man von Verbrauchern, dass Ökostrom viel zu teuer sei. Diese Auffassung war in den Anfängen des liberalisierten Strommarktes zwar noch richtig. Für das Jahr 2015 gilt dies aber nicht mehr. Ökostromtarife sind schon seit langer Zeit nicht mehr zwingend teurer als konventionelle Tarife. Viele Ökostromtarife liegen preislich deutlich unter vergleichbaren Angeboten für Graustrom. Wer als Verbraucher genau hinsieht und vergleicht, wird schnell feststellen, dass die Entscheidung für die Umwelt durch den Wechsel des Stromtarifs manchmal sogar mehr Geld in der Haushaltskasse übrig lässt. Wer beim Strom sparen will, kann also auch etwas Gutes für das Klima tu
Ökostrom nicht teurer ?
Der Wechsel zu einem neuen Stromanbieter ist durch das Internet zu einem Kinderspiel geworden. Ein paar Klicks und einige wenige Angaben reichen für den Wechsel aus. Selbst die Kündigung des alten Stromvertrags übernimmt der neue Anbieter. Aber warum sind die Preise für Ökostromtarife mittlerweile mit konventionellen Angeboten vergleichbar? Hier spielen zwei Umstände eine Rolle. Zum einen setzt sich der Strompreis aus vielen Faktoren zusammen, die von der Art des Stroms unabhängig sind. Dies sind zum Beispiel Steuern (Mehrwertsteuer, Stromsteuer und Ökosteuer), Gebühren für die Netznutzung und die EEG-Umlage (diese wird übrigens unabhängig von der Art des Stroms fällig).
Der Anteil des Preises für Strom, der sich auf die reine Erzeugung bezieht, liegt knapp unter einem Viertel des Gesamtpreises – er fällt also nur zu einem geringen Teil ins Gewicht. Zum anderen ist auch die Ökostromerzeugung selbst preiswerter geworden. Denn schon seit der Jahrtausendwende wird Biostrom durch das Gesetz über die Erneuerbaren Energien (EEG) kräftig gefördert.
Ökostrom ist günstiger ?
Die staatliche Unterstützung des grünen Stroms hat beispielsweise dazu geführt, dass mehr Hersteller von Fotovoltaik-Anlagen auf den Markt drängen, die ihre Geräte immer preiswerter anbieten. Auch der Ausbau der Windkraft auf dem Land (onshore) und auf der See (offshore) hat zu sinkenden Produktionspreisen geführt. So wird die Stromerzeugung aus regenerativen Energien immer wirtschaftlicher. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Deutschland hat mittlerweile schon die 20-Prozent-Grenze überschritten. Es ist mittel- und langfristig damit zu rechnen, dass Grünstromtarife tendenziell preiswerter werden.
Ein immer größeres Angebot von Strom aus erneuerbaren Energien bewirkt sinkende Preise auf dem Strommarkt. Umweltbewusste Verbraucher profitieren davon. Gleichzeitig wird durch den Verzicht auf Kohle und Atom das Klima geschont. Auch als Verbraucher kann man ein deutliches Zeichen für die Energiewende setzen, wenn man sich für ökologisch produzierten Strom entscheidet – und der Wechsel ist ganz einfach.